Konzept

Konzept für den Waldkindergarten „Wildwuchs“ im Überblick

Unser eingetragener Verein „Wildwuchs“ wurde gegründet um Träger für einen Waldkindergarten zu sein, in deren Gründungsphase wir uns momentan befinden.

Wir möchten einen reinen Waldkindergarten eröffnen für maximal 12 Kinder zwischen drei Jahren bis zum Schuleintritt, die wir vorerst in den Zeiten von ca. 08:00Uhr bis 14:30Uhr von zwei Pädagog*Innen begleiten.

Wir bemühen uns langfristig eine Nachmittagsbetreuung anbieten zu können, damit alle (berufstätigen) Eltern die Möglichkeit haben ihre Kinder bei uns gut betreut zu wissen und suchen nach kreativen Möglichkeiten dies umzusetzen.

Der Bauwagen ist unser Treffpunkt von dem aus wir „Wildwüchsigen“ den größten Teil des Tages in der freien Natur verbringen. Dieser Bauwagen soll auf dem Gelände des Seniorenzentrums in Buckow stehen. Wir haben dort 500m2 Fläche zur Verfügung und ein Tor öffnet uns den direkten Weg in den Wald- und Naturraum.

Die Natur bietet uns alles, was wir für unsere Entwicklung brauchen:

  • Sie schenkt uns ihre Vielfalt und ihre Geheimnisse, sie weckt und befriedigt unsere Entdeckungslust und Fantasie. Die Natur hält viele Fragen für uns bereit – sie ist ein idealer Ort zum Lernen und Spielen.
  • Sie fordert und fördert unsere körperliche Aktivität mit all unseren Sinnen und sorgt für unsere Herzensbildung. Draußen warten Geschichten und Abenteuer auf uns – die Natur wandelt sich von Tag zu Tag. Wir lernen Tiere und Pflanzen kennen, schätzen sie als gleichwertige Lebewesen und bauen Beziehungen zu ihnen auf. Diese Beziehungen sehen wir als Voraussetzung für ein verantwortungsvolles Handeln im Sinne von Nachhaltigkeit.
  • In der Natur erleben wir viel Freiheit, nicht nur Bewegungsfreiheit, auch Freiheit des Geistes. Die Natur bietet uns vielfältige Möglichkeiten, unseren Impulsen und Bedürfnissen nachzugehen. Sie ist aber auch der Spiegel unsere Seele, lädt uns ein, in Kontakt mit unserem Inneren zu kommen. Naturerfahrung fördert die Balance von Körper, Geist und Seele.

„Um ein Kind zu erziehen braucht es ein ganzes Dorf“ sagt ein afrikanisches Sprichwort. Wir verstehen unseren Kindergarten als Gemeinschaft, die dieses Dorf bilden soll. Es gehören, neben den Kindern und Eltern im „Wildwuchs“, die Ältesten (Großmütter und Großväter), die Babys, Jugendlichen und alle „Tanten und Onkel“ dazu – es müssen nicht die leiblichen sein.

In unserem Tagesablauf gibt es so viel Struktur wie notwendig und so viel Spontanität wie möglich. Nach dem Morgenkreis und im Laufe des Vormittags bieten wir eine Essenspause an. Wenn wir zu unserem Bauwagen zurück kehren gibt es ein warmes Mittagessen und danach eine Ruherunde.

Während des Morgenkreises tragen wir die Wünsche der Kinder zur Tagesgestaltung zusammen, machen Wahrnehmungsübungen oder singen Lieder aus vielen verschieden Kulturen.

Wir lassen unsere Themen aus der Situation heraus entstehen und sich entwickeln. Die Erzieher*Innen erstreben dabei in einer achtsamen Haltung der Lebenswirklichkeit der Kinder auf die Spur zu kommen. Wir verstehen Entwicklung als einen selbstorganisierten, aktiven Prozess, der vom Kind ausgeht und bei dem die Erzieher*Innen die Rolle von Begleiter*Innen übernehmen. Dabei gestehen sie jedem Kind seinen individuellen Weg und sein eigenes Tempo zu.

Wir halten Kinder für die geborenen Lerner und die Natur für eine Umgebung, in der Kinder die Lernerfahrungen machen können, die sie brauchen.

Es gibt im Wildwuchs wenige Regeln; wir versuchen stattdessen, situationsspezifische Vereinbarungen zu treffen, in denen möglichst alle Bedürfnisse berücksichtigt werden.

Unser Umgang mit dem Thema Grenzen und Konflikte ist von Wertvorstellungen wie Dankbarkeit, gegenseitiger Respekt und Wertschätzung, Gleichwürdigkeit, Offenheit und Wahrhaftigkeit, Gewaltfreiheit und die Achtung aller Gefühle geprägt.

Wir sind dankbar für die Kooperation mit dem Seniorenzentrum Buckow.

Wir glauben, dass alt und jung sich einander große Geschenke machen können und es das Leben beider Altersgruppen sehr bereichert. Einmal in der Woche richten wir ein „Geländetag“ ein und singen, basteln, spazieren, gärtnern, backen oder kochen generationsübergreifend und miteinander. Die Kinder profitieren von der Weisheit und Erfahrung der Ältesten und hören bspw. Geschichten im Morgenkreis, die Ältesten werden durch die Kinder berührt und es gibt Ihnen Lichtpunkte im Alltag, ein Gefühl, dass sie wichtig sind und gebraucht werden.

Uns ist es ebenfalls wichtig in die Region der „märkischen Schweiz“ eingebettet zu sein und das Gemeinwohl zu steigern und die

(pädagogische) Landschaft sinnvoll zu ergänzen. Die Märkische Schweiz zu stärken ist unser Anliegen, deshalb bringen wir uns punktuell bei regionalen Festen und Veranstaltungen ein und beziehen unsere Lebensmittel und benötigte Materialen möglichst aus der Region und sind offen für die Zusammenarbeit weiterer Kooperationspartner aus dem Umland.

Wir sind ein spielzeugfreier Kindergarten, es gibt Bücher, Werkzeuge, einfache Musikinstrumente und Materialien zum kreativen Gestalten.

Wir feiern die Jahreskreisfeste und leben so im Kreislauf der Natur.

Einmal im Jahr veranstalten wir eine Kindergartenübernachtung und unternehmen eine 3-4tägige Kindergartenreise in die Umgebung.

Die Erzieher*Innen sehen sich als wichtige Bindungspersonen der Kinder und verwirklichen eine offene, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern. Ein Pädagogen-Eltern-Initiative lebt zu einem beträchtlichen Teil von dem Engagement der Erzieher*innen und Eltern.

Bei uns gehört Mitarbeit der Eltern zum Selbstverständnis dazu, wobei die Elterndienste verschiedene Aufgabenbereiche umfassen und je nach Neigung gewählt werden können. Wir erleben, dass gemeinschaftliches Engagement sehr viel Spaß und Befriedigung für alle Seiten bringen kann und wir ermuntern alle Eltern, sich ab und zu einen Tag „Wildwuchsdasein“ zu gönnen.

Unser Kindergarten ist offen für Kinder und Eltern, unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer Nationalität, ihrer ethnischen Zugehörigkeit und ihrer religiösen bzw. weltanschaulichen Prägung, sofern beide Eltern bzw. der/die Alleinerziehende sich mit der Konzeption einverstanden erklären und die Zusammenarbeit aller fördern und unterstützen.

Ein ausführliches Konzept für den Waldkindergarten „Wildwuchs“ ist gerade im entstehen und wird danach regelmäßig Überarbeitet und den aktuellen Gegebenheiten angepasst.

Grundlagen des Konzeptes des Vereins Wildwuchs e.V. sind:

  • Natur- und Wildnispädagogik
  • die Aus- und Weiterbildung von Erwachsenen, insbesondere Pädagogen, im Bereich Natur- & Wildnispädagogik.
  • die aktive Förderung eines natur- und wildnispädagogischen Netzwerkes.